Planung von Bauleistungen für die Erneuerung und Instandsetzung der RLT-Anlagen mit MSR und anteiliger Schadstoffsanierung in der Schaubühne am Lehniner Platz.

Information

Verhandlungsverfahren
20.09.2014 04:26 (GMT+02:00)
21.10.2014 09:30
14.10.2014 10:00

Buyer

Land Berlin – SILB Sondervermögen Immobilien des Landes Berlin, vertreten durch die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH Land Berlin – SILB Sondervermögen Immobilien des Landes Berlin, vertreten durch die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH
Torsten Stierand
Keibelstr. 36
10178 Berlin
Germany

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Short description

Thema: Schadstoffsanierung und Erneuerung und Instandsetzung der RLT-Anlagen mit MSR für das Theatergebäude der Schaubühne am Lehniner Platz.

Beschreibung des Auftrags- und Beschaffungsvorhabens:

Die Planung von Bauleistungen für die Teilsanierung/Teilherrichtung des Bestandsgebäudes erfolgt für das Gebäude sowie für die technischen Anlagen.

Auf dem Grundstück Kurfürstendamm 153 befindet sich die Schaubühne am Lehniner Platz. Das ursprünglich 1928 als Kino gebaute Objekt wurde von 1978 bis 1981 als multifunktionales Theater mit drei Spielsälen, die unabhängig voneinander oder gemeinsam genutzt werden können, umgebaut.

Es handelt sich bei dem betrachteten Bereich um ein denkmalgeschütztes Bestandsgebäude mit 4 Obergeschossen und 2 Untergeschossen. Im Süden schließt sich eine Verbindungsbrücke zu einem Wohngebäude an. Die technischen Anlagen bilden im Dachraum ein Technikgeschoss sowie auf dem Dach zwei weitere Technikgeschosse, die sich in zwei getrennten Türmen befinden.

Das Objekt fasst eine Grundfläche von 3 658 m² (1.UG). Das Gebäude verfügt über eine Netto-Grundfläche von gesamt ca. 12 471,38 m². Die drei Spielsäle als Veranstaltungsräume haben eine Größe von Saal A = 846 m², Saal B = 698 m² und Saal C = 304 m² (Gesamt 1 890 m²). Das Gebäude ist als Baudenkmal Kurfürstenstraße 153, als ehemaliger WOGA-Komplex am Lehniner Platz, in der Denkmalliste Berlin nach § 4 DSchG Bln. eingetragen. Das Gebäude wurde in massiver Stahlbetonbauweise mit vier tragenden Treppenhauskernen, die über F90 verkleidete Stahlträger überspannt sind, errichtet.

Die vorhandene Grundrissstruktur ab dem 1.UG bis 4.OG ist klar in drei Spielsäle, Büroeinheiten, Foyer und Aufenthaltsbereiche gegliedert. Im 1.UG und dem EG befinden sich Foyer und Aufenthaltsbereiche (Restaurant, WCs, Umkleiden), im 1. bis 4.OG befinden sich Büro-/Verwaltungseinheiten, Lagerräume, Werkstätten und Technikräume. Im 2.UG befinden sich Technik-, Archiv- und Abstellräume, insbesondere die zu sanierende RLT-Anlage.

Ziel der Maßnahme ist die Erneuerung und die Instandsetzung der RLT-Anlagen mit MSR und die anteilige Schadstoffsanierung (Asbest und KMF) für das Theatergebäude der Schaubühne am Lehniner Platz. Die Maßnahme ist bereits in im Rahmen einer Vorplanung (entsprechend der Leistungsphase 2) mit Stand: 30.4.2009 beschrieben, die die Grundlage für die weitere Planung darstellt. Aus der Vorplanung geht eine Kostenschätzung für die Kostengruppe 300 i. H. v. 1 292 436,97 EUR netto und für die Kostengruppe 400 i. H. v. 1 998 319,33 EUR netto (Stand: 30.4.2009) hervor, um die Projektgröße einschätzen zu können.

Das Theatergebäude mit seinen drei Säle und der Verwaltungseinheit wird von vier Einzelabluftanlagen bedient. Untersuchungen haben ergeben, dass die Zentralgeräte und die Einzelabluftanlagen nach einer Betriebszeit von mehr als 30 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben und ausgetauscht werden sollen.

In den RLT-Zentralen A, B, C im 2.UG sind die Zentralgeräte für die Zuluftaufbereitung angeordnet und baulich voneinander abgeschottet. Dem vorgeschaltet befindet sich in der Klimazentrale D eine zentrale Außenluftansaugung und Luftaufbereitung mit 1. Filterstufe F5, Lufterhitzer vom kreislaufverbundenem Wärmerückgewinnungssystem, einem Luftvorerhitzer, Axialventilator (Schubventilator) und Schalldämpfer, ebenfalls im 2.UG. Die Außenluftansaugung erfolgt über 2 Schächte mit Wetterschutzgitter im 2.OG.

Die Abluftanlagen befinden sich in Dachzentralen dem sog. vorderen bzw. hinteren Turm des Theatergebäudes und auch als Einzelablüfter auf dem Dach des Theatergebäudes. Die Ventilatoren für die Entrauchung, teils als Entrauchungsvertilatoren und teils als kombinierte Abluft-/Entrauchungsventilatoren installiert, befinden sich ebenfalls in den Dachzentralen und separat auf den Dächern des Theatergebäudes.

Die Kühler des kreislaufverbundenen Systems der Wärmerück-gewinnung sind vor den Abluftventilatoren der 3 Theatersäle in den Dachzentralen installiert. Die raumlufttechnischen Anlagen versorgen die 3 Theatersäle (A, B, C), das Foyer, die Regieräume, die Gaststätte und die Küche sowie die Technikräume, die Lager- und WC-Bereiche, die Werkstatträume sowie die Aufenthalts- und Umkleidebereiche.

Die bisher verwendete Regelungstechnik in der gesamten Liegenschaft ist ein Mix aus Pneumatik und Elektronik. Im Theatergebäude wurden bisher nur alle in der Zuluftzentrale A im UG befindlichen Stellantriebe sowie Brandschutzklappen in der Abluft der RLT-Anlage Licht- und Tonregie auf elektrische Stellantriebe umgerüstet. Alle sonstigen RLT-Anlagen werden noch pneumatisch betrieben und sollen im Zuge der Asbest-/Lüftungssanierung einheitlich auf elektrische Stellantriebe umgerüstet werden.

Für die Brandschutz- und Entrauchungstechnik im Rahmen der RLT-Anlagentechnik wurde nach momentanem Stand eine Wiederherstellung im Rahmen des Bestandsschutzes in den vorhandenen Standard angenommen. Die Gebäudeautomation soll gemäß den gültigen Vorschriften für SV-berechtigte Verbraucher und für Entrauchungsanlagen umgerüstet werden. Das bestehende Entrauchungskonzept sollte jedoch unter Einbeziehung baulicher und anlagentechnischer Brandschutzsachverständiger überprüft werden.

In der Umbauzeit des Gebäudes (1978-81) wurden asbest- und KMF-haltige Baustoffe eingesetzt. Diese wurden u.a. für einen Teil der Abluft- und Entrauchungskanäle, bei Klappenblättern der Brandschutz- und Entrauchungsklappen sowie bei Schalldämpfern/ Isolierung (siehe Pkt. 3.4 Gefährliche Baustoffe/ Asbest) verwendet, die im Zuge der Sanierung der RLT-Anlage entfernt und bei Bedarf ersetzt werden sollen. Ein Großteil der Arbeiten des Hochbaus und die Schadstoffsanierungsarbeiten müssen als Vorleistung zur Fachtechnik erbracht werden.

Aufgrund des enormen Sanierungsbedarfs und um gleichzeitig die Nutzbarkeit des Gebäudes zu erhalten (es sollen möglichst immer 2 von 3 Sälen bespielbar bleiben), wird eine Sanierung in 4 Bauabschnitten vorgeschlagen. Sollten sich Umstände ergeben, aus denen eine Sanierung in weniger als vier Bauabschnitten vorstellbar ist, ist auch diese Variante in Abhängigkeit mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Bauherrn möglich und sollte entsprechend vorgestellt werden. Abstimmungen mit dem Nutzer zum Projektablauf sind möglich und nötig, da die Maßnahme teilweise im laufenden Betrieb und teilweise in den Theaterferien durchgeführt werden soll.

Da insbesondere defekte Brandschutz-/Entrauchungsklappen in der Anlage des Saals A vorgefunden wurden, die ggf. kurzfristig zu einer Unbespielbarkeit führen könnten, soll zwingend mit der Sanierung im Saal A begonnen werden.

Ausgeschrieben werden die Leistungen in 2 Losen:

Los 1: gemäß HOAI 2013, Teil 3 Objektplanung, Abschnitt 1. Gebäude und Innenräum, § 34, Anlage 10, ab Leistungsphase 3. Eine detaillierte Projektbeschreibung, die vorliegende Leistungsphase 2 Vorplanung (Stand: 30.4.2009) und ein Asbestgutachten (Stand: November 2011) werden in der Verhandlungsphase zur Verfügung gestellt. Mit der Objektplanung sind die Leistungen der Tragwerksplanung (§51), der Bauphysik, des Brandschutzes, der Bauakustik, sowie eines Sicherheits- und Gesundheitskoordinators mit anzubieten.

Los 2: gemäß HOAI 2013, Teil 4 Fachplanung, Abschnitt 2. Technische Ausrüstung § 53, Anlage 15. Mit der Fachplanung sollen die Leistungen eines Energieberaters angeboten werden.

Zunächst wird im Ergebnis des VOF-Verfahrens die Leistungsphase 3 beauftragt. Die Beauftragung der Leistungsphasen 4 bis 9 wird vorbehalten. Ggf. erfolgt eine stufenweise Beauftragung einzelner oder mehrerer Leistungsphasen in Leistungsstufen.

Die Lose werden getrennt vergeben. Bewerbungen sind für beide Lose möglich.

Voraussichtlicher Planungsbeginn ist Januar 2015. Der Planungszeitraum für die Leistungsphase 3 ist geplant bis 15.4.2015. Der Ausführungsbeginn ist frühestens im Jahr 2016 vorgesehen.

Es ist davon auszugehen, dass im Verlauf des Verhandlungsverfahrens eine Maßnahmen- und Kostenkonzeption erbeten wird. Dieses wird ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Auftragsvergabe sein.

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