Region gestalten (Bundesprogramm Ländliche Entwicklung) – Stärkung von bedarfsorientierten Pflegestrukturen in ländlichen strukturschwachen Regionen

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Kernziel der BMI-Heimatpolitik ist die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse für alle in Deutschland lebenden Menschen, unabhängig vom Wohnort. Um in allen Regionen Deutschlands gute Entwicklungschancen zu ermöglichen und den Menschen auch in strukturschwachen Regionen Perspektiven geben zu können, sollen mit Hilfe des Bundesprogramms „Region gestalten“, das aus Mitteln des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE) finanziert wird, regionale Handlungsimpulse gesetzt werden. Ziel ist es, innovative, zukunftsweisende Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen in ländlichen und strukturschwachen Regionen zu erproben, zu unterstützen und bundesweit publik zu machen. Die regionale Daseinsvorsorge mit ihren unterschiedlichen Bereichen gilt in Deutschland als eine wesentliche Grundlage für gleichwertige Lebensverhältnisse. Sie steht für die Sicherung der Grundbedürfnisse und für die Schaffung von Möglichkeiten für eine selbstbestimmte Lebensführung. Da sich Regionen durch ihre heterogenen Prägungen auszeichnen und unterschiedlich vom demografischen, gesellschaftlichen und technischen Wandel betroffen sind, stehen die Regionen ungleichen Herausforderungen gegenüber. Zeitgleich erwachsen in den Kommunen Diskussionen, wenn gewohnte Formen der Daseinsversorgungen nur noch unzureichend zur Verfügung stehen bzw. durch innovative Angebote ersetzt werden. Vor diesem Hintergrund soll dieses „Region gestalten“-Projekt einen Beitrag für die bundesweite Herstellung von gleichwertigen Lebensverhältnissen leisten und hierzu regionale Umsetzungshilfen geben. Im Mittelpunkt steht dabei die Stärkung der bedarfsorientierten Pflegestrukturen in ländlichen und strukturschwachen Räumen. Insgesamt wird das Projekt in 3 Module gegliedert: — Der theoretische Teil (Modul 1) bezieht sich auf die Erstellung einer Grundlagenstudie, die einen Überblick über die aktuelle Pflegestruktur und konkreten Herausforderungen der kommunalen Daseinsvorsorge aufzeigt. Dabei werden Ergebnisse von Modellvorhaben und Forschungsstudien einbezogen sowie beispielhaft bereits vorhandene Pflegekonzepte oder -strategien ausgewählter Regionen betrachtet. Gleichzeitig sollen die Bedarfe pflegebedürftiger Menschen (unabhängig von der Altersstruktur) aufgezeigt sowie die Umsetzungen und Auswirkungen der eingeleiteten pflegestärkenden Gesetze im pflegerischen Alltag dargestellt werden. Zudem sind die Perspektiven digitaler Angebote und Assistenzsysteme im Bereich der Pflege aufzuzeigen. Die Zusammenfassung dieser Grundlagenstudie soll in Form eines 10-Punkteprogramms erstellt werden, in der Handlungsempfehlungen aufgezeigt und priorisiert werden. — Modul 2 zeichnet sich durch seine Praxisbezogenheit aus, indem ein strategischer Leitfaden auf Basis der oben genannten Handlungsempfehlungen unter Einbeziehung von Akteuren vor Ort, Betroffenen sowie mit kommunalen Vertretern und Fachleuten aus dem Pflegebereich erarbeitet und auf deren Anwendbarkeit besprochen wird. Hier sollen gerade die Personen eingeladen werden, die am besten wissen, welche Bedarfe pflege- und hilfsbedürftiger Menschen haben. Zudem sollen Strukturen und Prozesse dargelegt werden, die insbesondere sektorenübergreifende Koordination von Pflegeleistungen einbeziehen. Der Leitfaden soll den Kommunen eine Hilfestellung bei ihren strategischen Planungen und dem Aufbau von regionalen Pflegestrukturen geben. Dabei ist die Heterogenität der Regionen zu berücksichtigen, um eine Übertragbarkeit auf andere strukturschwache ländliche Regionen zu gewährleisten. — Modul 3 ist als optionale Leistung vorgesehen. Die Grundlagenstudie sowie die Bekanntmachung des strategischen Leitfadens sollen zum Anlass genommen werden, das Thema „Pflege“ im Rahmen der gleichwertigen Lebensverhältnisse mit Fachleuten und Bürgerinnen und Bürgern im größeren Rahmen zu diskutieren. Vorgesehen sind bis zu 4 Veranstaltungen in unterschiedlichen Regionen im Jahr 2022.

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